Am Anfang war das Theater. Der Wunsch Kreativität zu leben, Regisseur zu werden. Der erste Film war Teil einer szenischen Lesung von Heiner Müllers «Der Auftrag – Erinnerung an eine Revolution». Eine Vorform von dokumentarischem Theater – auf der Bühne Daniel Cohn-Bendit (Ex-Sponti und ehemaliger Europaparlamentarier für Bündnis 90/Die Grünen), der Schauspieler Christoph Wackernagel (ehemaliges Mitglied der RAF) und der Anwalt Horst Mahler (ehemaliges Mitglied der RAF, damals noch kein Neo-Nazi).
Und auf Video – Günter Schabowski, das ehemalige Politbüro-Mitglied der DDR. Schabowski hatte in der legendären Pressekonferenz am 9. November 1989 die Öffnung der DDR-Grenze verkündet, als er von einem Zettel die neuen Reiseregelungen vorlas. Danach öffnete sich die Berliner Mauer. In diesem Video liest Schabowski Heiner Müllers Text «Der Mann im Fahrstuhl» und erzählt von den Fahrstühlen im Machzentrum der DDR.
Eine Produktion des TAT (Theater am Turm/Frankfurt am Main).
1994 entsteht der erste Dokumentarfilm. «Totschweigen», gemeinsam mit der österreichischen Regisseurin Margareta Heinrich. Ein Film über das Massaker an jüdischen Zwangsarbeitern in Rechnitz, direkt an der österreichisch-ungarischen Grenze. Und über die Suche nach dem Ort, wo die Toten verscharrt liegen. Gemeinsam recherchierten und drehten wir vier Jahre lang. Wir waren nicht nur beobachtende Filmemacher:innen, sondern Suchende. So entstand ein filmisches Dokument über Österreichs Umgang mit den Verbrechen der NS-Zeit, ein Dokument des Schweigens und Verdrängens, das Elfriede Jelinek zu ihrem Theatertext «Rechnitz ( Der Würgeengel)» inspirierte. Auch Eva Menasse zitiert O-Töne aus dem Film in ihrem Roman «Dunkelblum».
Haltung zeigen, Einstellung – und gleichzeitig Räume öffnen für die Entdeckungsreise, die ein Film anbietet – mit diesem Anspruch entstehen Dokumentarfilme, Reportagen und TV-Magazinbeiträge, die berührende Geschichten erzählen, von Menschen, durch Bilder und Töne.
SEIT 1990
Autor und Regisseur für Dokumentarfilme
1995/96
Jurytätigkeit bei
«Prix Europa – Europäisches Fernsehprogramm des Jahres»
1997 – 1999
Tätigkeit als Autor, Moderator und Redakteur im Hessischen Rundfunk für das politische Magazin «Dienstag – das starke Stück der Woche»
1999
Gastprofessur am Institut für angewandte Theaterwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen («Dokumentarisch arbeiten»)
1999
Gründung der karisma Filmproduktion in Frankfurt/Main
ab 2001
Autor für das 3sat-Kulturmagazin «Kulturzeit»
2003
Gastprofessur am Institut für angewandte Theaterwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen («authentisch/dokumentarisch»)
2004
Lehrauftrag am Institut für Kommunikationswissenschaften der Universität Münster
2007 – 2022
Redaktor Bei SRF Kultur,
Autor für «Kulturplatz» und «Sternstunde Kunst»
2022
Gründung der
karisma Filmproduktion in Zürich
1995
Prix Futura Berlin
1995
Preis der Jury
– Mediawave Györ/Ungarn
2001
Publikumspreis Alpinale Bludenz
2005
Special Jury Award
– World Fest Houston
2006
Best Film
– Matsalu Nature Film Festival Estland
2006
Preis des Deutschen Kulturrats
2017
Cultural Value Award, Montelupo Fiorentina Film Festival
2017
Harlem Spotlight (Documentary) /
Harlem International Film Festival