Rechnitz, eine Grenzgemeinde im südlichen Burgenland: Der eiserne Vorhang ist abmontiert, die Nachkriegszeit scheinbar vorbei. Flüchtlinge bringen neuen «Fremdenverkehr». Die Vergangenheit scheint passé, doch sie liegt wie ein Schatten über dem Ort: 10 Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden hier 180 jüdische Zwangsarbeiter erschossen und verscharrt. Die Täter kamen von einem Fest auf Schloss Rechnitz und kehrten nach der Mordaktion dorthin zurück und tanzten weiter.
Der Fall wurde juristisch nie wirklich aufgearbeitet, Zeugen wurden ermordet, die Haupttäter konnten untertauchen.
Da die Toten dieser Nacht irgendwo auf den Feldern verscharrt liegen, weder ordentlich beerdigt noch identifiziert, wurde immer wieder nach dem Massengrab gesucht. Die Opfer sollen exhumiert und nach jüdischem Ritual bestattet werden. Initiator dieser Suche ist Isidor Sandorffy, der bereits an mehreren Orten im Burgenland dank verschiedener Hinweise aus der Bevölkerung erfolgreich anonyme Gräber von ermordeten Zwangsarbeitern gefunden hat. Anders in Rechnitz: Hier stößt er auf eine Mauer des Schweigens über den Ort des Todes.
Ein Einwohner sagt:
«Die Juden haben eine Klagemauer –
und wir haben eine Schweigemauer.»
Die Arbeit an «TOTSCHWEIGEN» erstreckte sich über vier Jahre, wobei sich die Filmemacher aktiv an der Recherche – die sie bis Südafrika führte – beteiligten und nicht nur Beobachter waren.
Der Film begleitet die Suche nach dem Massengrab, erzählt von dieser Vergegenwärtigung von Vergangenheit. Er beschreibt das Verhältnis der Rechnitzer Einwohner zu den Ereignissen damals am Ende des Krieges und zeigt die Reaktionen auf die Suche heute. Er beleuchtet den historischen Hintergrund, erzählt von den Opfern, den Hinterbliebenen und Überlebenden.
Und er handelt vom Verschwinden von Vergangenheit, vom Umgang und der Konfrontation mit der eigeneN Geschichte heute.
BILD
Hermann Dunzendorfer
Hans Hager
Fritz Köberl
Bernd Neuburger
Edwin Wes
TON
Oliver Stummer
Bernhard Bamberger
Michael Busch
Clemens Sturm
Mark Radomsky
SCHNITT
Paul M. Sedlacek
&
Regina Turkka-Schubert
Musik
Peter Ponger
Produktion
Extrafilm GmbH. Wien
in Zusammenarbeit mit
Strandfilm Frankfurt/Main
Netherlands Film Institute, Hilversum
WDR, NDR, NCRV
Festivals
Internationale Hofer Filmtage
Diagonale Salzburg
Duisburger Filmwoche
Dok Leipzig
Dokumentar-filmfestival München
Rivertown /USA
Jerusalem Film Festival
The World Film Festival Montreal
Festival of Jewish Cinema Melbourne, Sydney & Perth
London Film Festival
Hongkong International Film Festival
PReise
Prix Futura Berlin 1995
Preis der Jury – Mediawave Györ/Ungarn 1995
Rechnitz, eine Grenzgemeinde im südlichen Burgenland: Der eiserne Vorhang ist abmontiert, die Nachkriegszeit scheinbar vorbei. Flüchtlinge bringen neuen «Fremdenverkehr». Die Vergangenheit scheint passé, doch sie liegt wie ein Schatten über dem Ort: 10 Tage vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden hier 180 jüdische Zwangsarbeiter erschossen und verscharrt. Die Täter kamen von einem Fest auf Schloss Rechnitz und kehrten nach der Mordaktion dorthin zurück und tanzten weiter.
Der Fall wurde juristisch nie wirklich aufgearbeitet, Zeugen wurden ermordet, die Haupttäter konnten untertauchen.
Da die Toten dieser Nacht irgendwo auf den Feldern verscharrt liegen, weder ordentlich beerdigt noch identifiziert, wurde immer wieder nach dem Massengrab gesucht. Die Opfer sollen exhumiert und nach jüdischem Ritual bestattet werden. Initiator dieser Suche ist Isidor Sandorffy, der bereits an mehreren Orten im Burgenland dank verschiedener Hinweise aus der Bevölkerung erfolgreich anonyme Gräber von ermordeten Zwangsarbeitern gefunden hat. Anders in Rechnitz: Hier stößt er auf eine Mauer des Schweigens über den Ort des Todes.
Ein Einwohner sagt:
«Die Juden haben eine Klagemauer –
und wir haben eine Schweigemauer.»
Die Arbeit an «TOTSCHWEIGEN» erstreckte sich über vier Jahre, wobei sich die Filmemacher aktiv an der Recherche – die sie bis Südafrika führte – beteiligten und nicht nur Beobachter waren.
Der Film begleitet die Suche nach dem Massengrab, erzählt von dieser Vergegenwärtigung von Vergangenheit. Er beschreibt das Verhältnis der Rechnitzer Einwohner zu den Ereignissen damals am Ende des Krieges und zeigt die Reaktionen auf die Suche heute. Er beleuchtet den historischen Hintergrund, erzählt von den Opfern, den Hinterbliebenen und Überlebenden.
Und er handelt vom Verschwinden von Vergangenheit, vom Umgang und der Konfrontation mit der eigeneN Geschichte heute.